- Tobin
- James,1918–2002, amerikanischer Nationalökonom, lehrte seit 1947 an der Yale University; ⇡ Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften 1981. T. veröffentlichte wichtige Arbeiten zur ⇡ Makroökonomik, bes. zur monetären Theorie und Politik. Auf dem Gebiet der Geldnachfragetheorie begründete T., ausgehend von der Keynesschen Liquiditätspräferenztheorie, den Einfluss des Zinses auf die Nachfrage nach Transaktionskasse. Die Nachfrage nach Spekulationskasse wird von ihm zu einem allgemeinen Konzept der Vermögensnachfrage, der ⇡ Portfolio Selection, weiterentwickelt. Auf dem Gebiet der Geldangebotstheorie begründete er den verhaltenstheoretischen Ansatz der Geldschöpfung. Das Geldangebot wird von ihm als Portfolio-Entscheidung interpretiert. Monetäre Impulse störten das Vermögensgleichgewicht, wobei diese Impulse nicht nur von der ⇡ Zentralbank, sondern auch vom Staat (⇡ Debt Management) ausgehen könnten. T. war ein strikter Anhänger der Lehre von ⇡ Keynes. Mit ⇡ Samuelson und ⇡ Rostow gehörte er zu den wirtschaftspolitischen Beratern von Präsident Kennedy.- Hauptwerke: „The Interest Elasticity of Transaction Demand for Cash“ (1956), „Liquidity Preference as Behavior towards Risk“ (1958), „An Essay on the Principles of Debt Management“ (1963), „The Theory of Portfolio Selection“ (1966) und „Inflation and Unemployment“ (1972).
Lexikon der Economics. 2013.